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endlich entwickelte sich eine förmliche Schlacht zwischen zwei Parteien, und so wurde die Gesellschaft noch von den Matrosen gesehen, als der Dampfer schon in den Engpaß einsteuerte und darin verschwand, um vielleicht seinem Untergange entgegenzugehen.




Der Eisbär.

Endlich brachte Richard Ordnung in die Ausgelassenen, indem er scherzhaft daran erinnerte, daß es ein namenloses Land sei, das sie betreten würden, ja, man könnte es auch ein unentdecktes nennen, und sogar ein jungfräuliches Eiland, wenn man die darauf wohnenden Eskimos nicht zu den Menschen rechnete.

Das zündete. Der Komiker nahm nun die Sache in die Hand und ordnete die Gesellschaft zu einem Zuge, indem er dabei jedoch nicht hin und her ging, sondern that, als säße er zu Pferde. Schließlich setzte er sich in Galopp, schlug mit den Beinen aus und ging durch.

Dem Zuge voran schritt als Fahnenträger der sentimentale Liebhaber mit dem Ueberzieher an einer Stange, dann folgte die Musik, dann die heilige Bundeslade, nämlich der Koffer mit dem Polareis, der dem Brautpaare vorausgetragen wurde, diesem schlossen sich die anderen Damen und Herren als Brautjungfern und Brautführer an, und den Beschluß bildeten als Train die drei Schlitten mit den Matrosen.

Als es so weit war, stieg der Komiker wieder vom Pferde ab und setzte sich, den Knüppel erhebend, selbst an die Spitze, indem er laut kommandierte:

„Musik! Den Hochzeitsmarsch aus Lohengrin. Vorwärts! Tschintretä, tschintretä!“

Er hatte den Spazierstock an die Lippen gesetzt und ahmte mit Virtuosität Trompetentöne nach; sofort fielen alle mit

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Robert Kraft: Eine Nordpolfahrt. H. G. Münchmeyer, Dresden (1901), Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Eine_Nordpolfahrt.pdf/24&oldid=- (Version vom 31.7.2018)