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Nov. Oberamtsrichter Heyd als solcher nach Ludwigsburg befördert, zu großem Bedauern des Bezirks. Abreise am 8. Decbr. Oberamtsgerichtsverweser: Akt. Eckard. Nachfolger Römer, s. Aug. folg. Jahrs. – Herbst durch regnerische Witterung und Fäulniß beschleuniget. Beginn 11. Okt. Quantität ziemlich stark. Qualität gering. Es fehlte an Geist. Preis niedriger als in der Umgegend, zwischen 19–27 fl. Mittelpreis 24 fl. Fruchtpreise nach Landesdurchschnitt: Kernen 14 fl. 50 kr. bis 15 fl. 25 kr., Roggen 10 fl. 34 kr., Dinkel 6 fl. bis 6 fl. 12 kr., Haber 4 fl. 10 kr., gefallen auf 3 fl. 38 kr. Heilbronn 1839–40: Kernen 14 fl. 41 kr., Roggen 9 fl. 34 kr., Dinkel 5 fl. 45 kr., Haber 3 fl. 56 kr. Im Winter starker anhaltender Frost mit bedeutendem Schnee. Spätes Frühjahr und ziemlich anhaltende Sommerhitze. Höchster Thermometerstand hier + 28, den 18. Juli. Sommertage 63, 10 mehr als in Stuttgart, im Juli 22; tiefster − 14 den 28. und 29. Jan. Eistage 69, in Stuttgart 81.

1840. März 12. Tod des pensionirten Decans, Seniors der evang. Geistlichkeit, Ehrenbürgers von hier, M. von Heyd, Ritter des Kronordens im 91. Lebensjahre. – Mai 25. Durch Oberamtmann v. Wolff Constituirung eines landwirthschaftlichen Bezirksvereins, welcher zu seinem Vorstand wählte den Decan Dillenius, zum Secretair Cameralamtsbuchhalter Pahl, zum Cassier Oberamtspfleger Würth, neben diesen einen Ausschuß (von 12 Personen), welcher die Statuten und eine Gesindeordnung zu entwerfen hatte. – Juni 7. und 8. Theilnahme des hiesigen Liederkranzes an dem großen Liederfest in Heilbronn; mit Nachfeier in Neckarsulm am 12. Juli Nachmittags. – August 14. Durchzug eines baierischen Linien-Infanterie-Regiments Herdtling, 1280 Mann, nach Rheinbaiern zur Ablösung des dort liegenden, in das Übungslager bei Nürnberg einberufenen Regiments. – Ankunft des zum Oberamtsrichter allhier ernannten Oberjustizassessors Römer von Eßlingen. – 24. Durchzug eines baierischen Jäger-Regiments von Landau nach dem Übungslager bei Nürnberg. – 25. Durchzug des baierischen Linien-Regiments Herzog Wilhelm, 1460 Mann, von Rheinbaiern ebendahin. – September. Mißlingen des vom Liederkranze beabsichtigten Singfestes am 6. Sept. zur Secularfeier der Weibertreue, weil die Kreisregierung ein solches am Sonntag nicht gestattete. – Beginn des großen Manövres des 8. Armeecorps bei Heilbronn mit einem Feste, das König Wilhelm im Saale des Aktiengartens am 7. gab. – 10. Sept. Einrücken des 1. badenschen Infanterie-Regiments und einer badenschen Fußbatterie in’s hiesige Quartier mit Rasttag am 11. Durchzug des 2. bad. Infanterie-Regiments in’s Weinsberger- und eines Dragoner-Regiments in’s Eberstadter Thal. – 11. Sept. Großes Feuerwerk auf dem Exercierplatz in Heilbronn in Anwesenheit König Wilhelms, des Großherzogs von Baden und des Erbgroßherzogs von Darmstadt. Ein württembergischer Soldat durch eine horizontalfliegende Rakete getödtet. – Sept. 12. Abzug des hiesigen badenschen Quartiers. Beginn des großen Manövres mit einem Neckarübergang oberhalb Heilbronn. Das sogen. Rheincorps wurde nach dem Plane vom sogen. Neckarcorps bis Frankenbach zurückgedrängt. Abends kam das 6. württ. Infanterie-Regiment und einige Schwadronen des 3. Reiter-Regiments mit der badenschen Fußbatterie wieder hieher in’s Quartier, um am 13. frühe zu Fortsetzung des Manövres von Frankenbach an wieder auszurücken. Abends Rückkehr des Hauptquartiers nach Heilbronn, wo dem König Wilhelm ein großer Fackelzug auf dem Markte gebracht wurde. Truppen kamen nicht mehr über den Neckar herüber und das Hauptquartier rückte am 14. nach Sinzheim. – 21. Sept. Erstes landwirthschaftliches Fest im