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Weinsberg – noch da unten hause und die Steine, mit denen man die Öffnung zumauern wolle, immer wieder über Nacht wegwälze?

1308. Erzbischof Ludwig von Cöln weist Konrad propter servitia praestita 40 Pfd. H. vom Zoll in Andernach an (Ludwig).

1308, 9. Jan. König Albrecht erklärt den Bürgern in Wimpfen, daß er seinem Landvogt Konrad befohlen, das Stift gegen sie zu schützen.

eod. ao. 3. April. König Albrecht befiehlt seinem Landvogt Konrad, eine bisher vom Kloster Odenheim entrichtete Abgabe nicht weiter einzuziehen. Am 1. Mai d. J. wurde K. Albrecht durch seinen Neffen Johann bei Brugg ermordet.

Am 27. Nov. 1308 war Konrad bei der Wahl Heinrich’s VII. von Luxemburg zum deutschen König anwesend (v. Stälin III. 118).

1310, 14. Juni. Konrad und sein Sohn Engelhard (VII.) geben ihre Zustimmung zum Verkauf von Gütern in Böckingen durch die Herren von Böckingen, ihre Lehensleute, an das Kloster Schönthal.

1310. Im Sept. rief K. Heinrich VII. nach Speyer zu sich die Rathmannen und Ältesten der schwäbischen Reichsstädte, namentlich Ulm, Heilbronn, Wimpfen, Nürtingen und Eßlingen, befahl ihnen, ihre gesammte wehrhafte Einwohnerschaft wie Einen Mann gegen den Grafen Eberhard von Württemberg (den Erlauchten) ausrücken zu lassen und ertheilte ihnen deßhalb 7jährige Befreiung von allen Reichszöllen, Steuern und Diensten. Zum Heerführer bestimmte er den schwäbischen Reichslandvogt Konrad von Weinsberg. Comes *)[1]de Winisperch, vir strenuus, sit princeps belli et exercitus (v. Stälin III. 126). Graf Eberhard wurde als „regis et imperii hostis ac totius pacis et patriae turbator“ mit der Reichsacht belegt und von allen Seiten angegriffen.

Mit dem Frühjahr

1311 brannte die Kriegsflamme durch das ganze Württemberger Land. Die benachbarten Grafen, dem ländersüchtigen Eberhard, dessen Wahlspruch war: „Gottes Freund und aller Welt Feind,“ längst abhold, wurden willige Bundesgenossen der Städte, namentlich Graf Konrad von Vaihingen, welchem, sowie dem Markgrafen Hermann von Baden, der Landvogt Konrad von Weinsberg (IV.) im Namen des Königes und mit dessen nachheriger Genehmigung vom 5. Juli 1311 die Reichsstadt Heidelsheim für 800 Pfd. und 1000 Pfund verpfändete.

eod. Dorf Dimbach an’s Kloster Lichtenstern verkauft.

1311. Im Mai zertrümmerten die Bürger von Eßlingen und Gmünd die Burg Württemberg, ungeachtet Eberhard zuvor das Lager der Reichsstädter erobert hatte – schleiften die Veste Asperg und zerstörten Marbach.

1312. Der Krieg erneute sich. Burg um Burg, Stadt um Stadt wurde von dem Heere Konrad’s genommen, selbst das Erbbegräbniß der gräflichen Familie zu Beutelspach nicht verschont. Nur einige wenige Burgen und Orte, Urach, Hohenneuffen, Wittlingen und Seeburg blieben unbezwungen. Sonst ging der Graf seines ganzen Landes verlustig. Heinrich VII. hatte nicht unterlassen, von Italien aus die Feinde Eberhard’s zu ermuthigen.

Dem Konrad von Weinsberg erließ er alle Judenschulden und verschrieb


  1. *) Comes hier wohl nur Amtstitel als kaiserlicher Landvogt. Die von Weinsberg erscheinen sonst überall nur als Freiherrn, nicht als Grafen, wie die von Württemberg, Hohenlohe und Löwenstein.