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Verschiedene: Die zehnte Muse


Die Wurzel des Uebels.

Mein Kind, das ist der Grund des Uebels,
Ich kann bei dir nicht stündlich sein;
Sonst kämst du nicht auf den Gedanken,
Das Küssen könnte sündlich sein.

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Das Gegenteil will ich beweisen;

Doch, soll die Wirkung gründlich sein,
So muss vor allem das Verfahren
Sowohl geheim als mündlich sein.

Heinrich Leuthold.





Minnesold.
(Frühling 1773.)

Wem der Minne Dienst gelinget,
O wie hoch wird der belohnt!
Keinen bessern Lohn erringet,
Wer dem grössten Kaiser frohnt.

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Denn mit Zepter, Kron’ und Gold

Frohnt er selbst um Minnesold.

Was sind Gold und Edelsteine?
Was des Moguls Perlenpracht?
Minnesold ist doch alleine,

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Was auch reich die Herzen macht.

Perlen, Edelstein und Gold
Nähm’ ich nicht für Minnesold.

Minnesold lässt Amt und Ehren,
Goldnen Sporn und Ritterschlag,

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Lässt uns ohne Neid entbehren,

Was der Kaiser geben mag.
Ehre lacht nicht halb so hold,
Als der Minne Freudensold.

Nirgends labet wohl hienieden

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Noch ein Wohlgenuss so süss.

Süsseres ist nur beschieden
Seligen im Paradies.
Süss ist, was die Biene zollt,
Süsser dennoch Minnesold.

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Minnesold ist aller Freuden,

Aller Freuden Mark und Saft;
Minnesold hat aller Leiden,

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Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/72&oldid=- (Version vom 31.7.2018)