Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Der verliebte Kutscher.
Mein Kopf ist wie ein Taubenschlag,
Das macht mir grosse Pein:
Da fliegt es all den lieben Tag
Mit Mädchen aus und ein.
Und nicht zu sehn ist schwer:
Kaum hat die Schöne mich gerührt,
Kommt schon die Schönre her.
Die Mädchen sind auch gar zu nett,
Ich nähm’, wenn ich die Auswahl hätt’,
Sie lieber allzumal.
Was thun? Es ist ein harter Schluss,
Ein Kutscher find’t sich drein:
Ihr Mädchen, steiget ein!
Frühlingslied.
O komm! der Lenz ist wieder da,
Es singen ihre Lieder ja
Die Vöglein im Geäst.
Vor allen die Frau Nachtigall,
Ihr Herzgemahl zu Nest.
Wer springen noch und hüpfen kann,
Und wer den Hut noch lüpfen kann,
Der jubiliert und lacht,
Nun sind die Blumen alle da
Und stehn in heller Pracht!
Mein Herz ist wie die ganze Welt
Von Duft erfüllt und glanzgehellt
Herzlieb, es lässt mir keine Ruh,
Mir ist, ich müsst’ in einem zu
Dir fallen um den Hals!
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/71&oldid=- (Version vom 31.7.2018)