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Verschiedene: Die zehnte Muse


Mädel, wie sie dich bepacken!
Schau’, wie glüh’n dir blos die Backen!

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Kindel, hast du’s auf der Brust,

Dass du gar so husten musst?
     Nebel schieben,
     Flocken stieben –
Fasching kam mit Geigenklingen …

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Warum magst denn du nicht springen?

     Kille, kille, Kleine,
     Brauche deine Beine –
     Trippeltrab treppauf und ab,
     Stöckelstiefel klippeklapp –

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Bald ein End’ hat alle Not –

Frühling wird’s – dann kommt der Tod!

Ernst von Wolzogen.





Das arme Mädchen.

Böt’ mir einer, was er wollte,
Weil ich arm und elend bin,
Nie, und wenn ich sterben sollte,
Gäb’ ich meine Ehre hin!

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Schaudernd eilt das Mädchen weiter,

Ohne Obdach, ohne Brot,
Das Entsetzen ihr Begleiter,
Ihre Zuversicht der Tod.

Es klappert in den Laternen

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Des Winters eisig Weh’n,

Am Himmel ist von den Sternen
Kein einziger zu seh’n.

Wie sie nun noch eine Strecke
Weiter irrt, sieht sie von fern

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An der nächsten Strassenecke

Einen ernsten jungen Herrn.
Ihm zu Füssen auf die Steine
Bricht sie ohne einen Laut,
Hält umklammert seine Beine,

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Und der Herr verwundert schaut:


Wenn dich die Menschen verlassen,
Komm auf mein Zimmer mit mir;
Jetzt tobt in allen Gassen
Nur wilde Begier.

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Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/40&oldid=- (Version vom 31.7.2018)