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Verschiedene: Die zehnte Muse

Doch wenn auch kein Graf – wenn einer nur käme.

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Den sie möchte, und der sie nähme.

Draussen schiessen die Schwalben vorbei
Sie blickt ihnen nach und summt dabei:
»Ich bitt’ euch, lieben Vögelein,
Will keins von euch mein Bote sein?!«

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     Der Leiermann hat die Blicke erhoben

Und wartet auf den Segen von oben,
Zieht sein Register und spielt mit Schall:
»Es braust ein Ruf wie Donnerhall!«
In seiner Werkstatt der Schuster nun

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Lässt eine Weile den Hammer ruh’n.

Er war bei Wörth und bei Sedan
Und vor Paris und Orleans.
Und wie er denkt an jene Zeit,
Wird sein Soldatenherz ihm weit;

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Da klopft er mit kampfgewohnter Hand

»Mit Gott für König und Vaterland«
Gar mächtig auf das Leder ein:
»Lieb Vaterland, magst ruhig sein!«

     Der Leiermann aber blickt und späht,

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Damit sein Lohn ihm nicht entgeht.

Und sieh, der Segen bleibt nicht fern,
Denn Armut giebt der Armut gern.
Bald da, bald dort mit leisem Klapp,
In Papier gewickelt, fällt es herab.

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Und ob der Herr Professor schreit –

Hier fühlt man nichts als Dankbarkeit,
Denn ein wenig Licht ins graue Heute
Bringt die Musik der armen Leute!


Heinrich Seidel.




Geld verdienen.

Horch! Auf Strassen und in Hallen
     Welch ein dumpfer Ton!
Nicht wie Sang der Nachtigallen,
     Nein wie bittrer Hohn.

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Wie aus einem Schwarm von Bienen

Brummt’s in Hütten, summt’s am Thron:
     Geld verdienen! Geld verdienen!

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Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 299. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/305&oldid=- (Version vom 31.7.2018)