Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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„Offen bin ich, meine Sünde
Ja, mit einem blonden Kinde
Hab’ ich heut gekost.
Wohl ein Stündchen mir im Arme
Hat sie’s gern erlaubt,
Küsse viel geraubt.
Mea culpa! Deiner Predigt
Harr’ ich nun in Ruh’,
Milde sei der Fehl erledigt,
Modern.
Mein Sohn, nimm ernst des Lebens Ziel;
Vor allem meid’ das Kartenspiel;
Ich sah schon manchen, sonst nicht Schlechten,
Hohlwangig von durchwachten Nächten:
Glaub’s deinem Vater!
Dann, Kind, lass auch die Liebelei’n,
Und trinke nie zu viel vom Wein;
Flieh’ vor den Offenbachiaden,
So spricht, gleich einem Pater,
Der würd’ge Vater!
Da sitzt zu Hause so allein
Die Frau Mama beim Lampenschein.
Aus „Orpheus“ strömen schon die Leute.
Wer kommt aus dem Theater?
Es ist der Vater!
Und wieder mal harrt mit dem Tee
Sie hofft auf ihn bei jedem Tritte;
Da endlich naht’s mit schwerem Schritte.
Wer kommt mit einem Kater?
Es ist der Vater!
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/28&oldid=- (Version vom 31.7.2018)