Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Und beim Champagner schloss er später
Als Käsestange mit einem Verräter.
Und sah dem lieben Sohne zu,
Und freute sich und sprach: »Ja, ja,
Lass dir’s nur schmecken, es ist ja da!«
„Es war halt wieder nix.“
(Ein Aschermittwoch-Stimmungsbild.)
Die letzte Ballnacht ist vorbei. –
Auf dem alten Kanapee
Sitzt fröstelnd die Mutter, und gierig schlürft
Sie schmatzend den heissen Kaffee.
Im Bette sich und gähnt, –
Die Tochter stumm und trüb’ und dumpf
An’s Fensterbrett sich lehnt.
An ihrem längst verblühten Reiz
Mit müden Augen schaut sie zu,
Wie’s draussen langsam tagt.
Die Mutter löffelt die Tasse leer;
Dann vorwurfsvollen Blick’s
»Es war halt wieder nix!«
Der Alte brummt in seinen Bart:
»Bald reisst mir die Geduld.«
Die Mutter drauf: »Daran ist nur
Sie spreizt sich ja, die dumme Gans,
Wie’n Backfisch mit lange Zöpf’, –
Weisst nicht, was du uns schuldig bist,
Du undankbar’s Geschöpf!?«
Ihr das schon oft gesagt. –
Und dumpf und trübe schaut sie zu,
Wie’s draussen langsam tagt.
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/277&oldid=- (Version vom 31.7.2018)