Seite:Die zehnte Muse (Maximilian Bern).djvu/263

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Verschiedene: Die zehnte Muse

Erzíehungsresultate.

( gemeinfrei ab 2029)

Friedr. Werner van Osteren.




Tempora mutantur.

Stand ein Rosenstrauch im Mai
Blühend an sonniger Halde,
Flog ein lustiger Fink herbei
Aus dem schattigen Walde.

5
Und der lustige Finke sprach:

»Lass, o Rose, mich wohnen
Unter deinem Blätterdach,
Will’s nach Kräften dir lohnen.

Will dich preisen mit süssem Sang,

10
Selig durch deine Minne –

Will dir dienen mein Leben lang,
Schöne Frau Königinne! –«

Sprach die Rose: »Ein Finkenhahn
Soll mich nicht bethören,

15
Wenn du wärest der Goldfasan,

Möcht’ ich vielleicht dich erhören.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 257. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/263&oldid=- (Version vom 4.1.2024)