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Verschiedene: Die zehnte Muse

Sogleich nahm sie nach ihrem Witz

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Vom Fensterrahmen rasch Besitz;

Hub an, mit emsigem Bestreben
Viel ihrer Fäden anzukleben:
Doch eh’ ihr Netz noch fertig war,
Nimmt eine Stubenmagd es wahr,

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Die mit dem Besen drüber fährt

Und unbarmherzig es zerstört.
Die Spinne hub von neuem an
Zu weben, wie sie erst gethan;
Da ward der Saal voll Herr’n und Damen,

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Mit denen viel Lakaien kamen.

Ein naseweiser Bursche sah
Der Spinne Netz und rief: »Sieh da!
Was machst du hier?« und stiess sogleich
Den Hut quer durch ihr Fadenreich.

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Die Spinne liess sich’s nicht verdriessen

Und heftete mit muntern Füssen
Ihr hangend halb zerstörtes Nest
Zum drittenmal am Fenster fest.
Da trat ein junges Fräulein her,

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Das sah am Fenster ungefähr

Die Spinne hangen und schrie laut:
»Ach! Herr Baron, mir graut, mir graut!«
Und wies mit Schrecken auf die Spinne.
Kaum ward der Herr Baron sie inne,

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So zog er wie ein Held den Degen,

Fing an im Netz herum zu fegen,
So dass mit Not die Spinn’ entkam
Und aus dem Saal den Abschied nahm.

     Dem Podagra ging’s auch fast so,

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Es ward der Herberg’ wenig froh.

Nachdem es lang genug gesessen,
Sprach es: »Ich möcht’ ein wenig essen!«
Der Bauer brachte trocken Brot,
Zum Trunk dazu kalt Wasser bot;

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Dies waren nach so langen Reisen

Fürs Podagra sehr schlechte Speisen.
Es ass nicht viel, trank kaum dazu
Und sprach betrübt: »Bringt mich zur Ruh’.«
Da wies der Bauer ihm zum Bette

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Gar eine harte Lagerstätte,

Worauf ein wenig Stroh nur lag.
Hier wälzte es sich, bis der Tag

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Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/253&oldid=- (Version vom 31.7.2018)