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Verschiedene: Die zehnte Muse

Er lacht, als er aufs nasse Moos
Mit Silberzehen tritt –
Und alle Blätter brechen los
Und lachen herzlich mit.

25
Ich schlug beschämt ob diesem Spott

Das Buch unwillig zu –
Und seitdem hat der liebe Gott
Von meiner Seite Ruh’.


H. v. Gilm.






Entwicklungsgrenze.

Nicht schreckt mehr die moderne Frau
Der schwierigste Beruf des Mannes!
Was immer einer leisten mag,
Das echte Ueberweib auch kann es!

5
Bald gibt es keine Wissenschaft

Und keine Tätigkeit auf Erden,
In der die Mitbewerberin
Gefährlich nicht beginnt zu werden

Jurisprudenz und Medizin

10
Astronomie selbst und so weiter

Sind ihr bequeme Sprossen nur
An geistiger Entwicklungsleiter. –

Wer sagt’s voraus, wie weit sie noch
Uns als Rivalin überflügelt,

15
Wenn Mitleid mit dem schwachen Mann

Nicht rechtzeitig ihr Streben zügelt?!

Erlernt sie alles doch! . . . nur nicht
Das einfachste von allen Dingen:
Vom Wagen einer Strassenbahn

20
Korrekt nach vorne abzuspringen.


Maximilian Bern



Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/209&oldid=- (Version vom 31.7.2018)