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Verschiedene: Die zehnte Muse

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Sehr fühlbar und genau bezirklich,

Für mich ist er ein wahrer Schatz.
Doch räum’ ich dir sogleich den Platz,
Wenn du gestehst, dass du geirrt
Und deine Lehre nur verwirrt.

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Nein – rief mit zornigem Gesicht

Der Lehrer – nein, das thu’ ich nicht!
Was meine höh’re Einsicht fand,
Weicht nicht dem platten Volksverstand.

Der Schüler sprach: Ich warne dich,

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Leicht wirst du deines Irrwahns Beute! –


Der Lehrer starb am Sonnenstich,
Der munt’re Schüler lebt noch heute

.

Friedr. Bodenstedt.






Theosophie.

Ich denke Gott mir, sprach die Mücke,
Vieltausendmal so gross als mich;
In ew’gem Glanz, in ew’gem Glücke
Susurrend tanzt und sonnt er sich.

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Kein Spinngewebe droht ihm Haft;

Selbst Meister Spatz hat mind’re Kraft.
Ich bin – sagt meine Bibel – nur
Sein Ebenbild in Miniatur.

O Blasphemie! sprach da die Katze:

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Gott-Vater ist wie tausend Leu’n

Mit Stahlgebiss und Eisentatze,
Und maut er, schallt’s wie Sturmesdräun;
Selbst wenn er selig ruhend schnurrt,
Erdröhnt’s, wie wenn der Donner murrt.

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Ich bin – sagt meine Bibel – nur

Sein Ebenbild in Miniatur.

O Blasphemie! sprach da der Weise,
Der Denker Mensch: die Hand des Herrn
Hält liebend alle Welt im Gleise,

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Sie führt den Wurm und lenkt den Stern.

Wie ich als Kinderstubenheld
Treibt er’s im Grossen in der Welt.
Ich bin – sagt meine Bibel – nur
Sein Ebenbild in Miniatur.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/183&oldid=- (Version vom 31.7.2018)