Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Tod den Philistern!
Das eben ist’s, dass es euch gleich ist,
Dass euer Wille windelweich ist,
Und dass ihr schlaft am hellen Tag!
Dass ihr das Schneckenhaus nur kennet,
Dass euch kein Zornruf wecken mag!
Wir sind im tiefsten Hass geschieden,
Viel lieber Kampf als faulen Frieden!
Tod den Philistern!
Die an dem alten Karren zerren,
Nun ja, sie schlugen keinen tot!
Sie schlafen nur bei ew’gen Fragen,
Und geht’s nicht ihnen an den Kragen,
Wir sind im tiefsten Hass geschieden,
Viel lieber Kampf als faulen Frieden!
Tod den Philistern!
Sie sammeln Schätze, nicht dem Wissen,
Kein ew’ges Rätsel quälet sie!
Sie essen, trinken, freien, lachen,
Und wenn sie nur Geschäfte machen,
So fragen sie nach andern nie!
Viel lieber Kampf als faulen Frieden!
Tod den Philistern!
Sie lachen über alle Künste,
Die scheinen ihnen Nebeldünste
Es schlägt ihr Herz so träg und trübe,
Es schlägt kaum schneller bei der Liebe,
Die Seele liebt nur träges Ruh’n.
Wir sind im tiefsten Hass geschieden,
Tod den Philistern!
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/176&oldid=- (Version vom 31.7.2018)