Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Soldaten kommen.
Hörner und Pfeifen hab’ ich vernommen, –
Mutter, nimms Brod weg, Soldaten kommen!
Frieden und Ruh verscheucht ihre Näh’,
Bringt unserm Städtchen nur Ach und Weh.
Sind sie auch gegen die Freunde gewaltsam,
Denken, alles rings auf der Welt
Wäre ihr eigen, wenn’s ihnen gefällt.
Hörner und Pfeifen hab’ ich vernommen, –
Gehen so stolz in der Waffen Schmuck,
Werben mit Kuss und mit Händedruck;
Wissen zu rühren und zu verführen,
Schmeicheln mit tausend Liebesschwüren.
Wirst du sein Schatz, aber nie seine Braut.
Hörner und Pfeifen hab’ ich vernommen, –
Fort mit den Jungen, Soldaten kommen!
Schauen die Alten schon freudig darein,
Seht, wie sie laufen und wie sie gaffen,
Wie sie sich freu’n an den blitzenden Waffen!
Mädel, dein Bräutigam, Mutter, dein Sohn,
Mit den Soldaten zieht er davon.
Selbstbeherrschung.
Zu Oldenburg im Tor,
Da steh ich auf der Wacht.
Schau rechts und links und vor
Und hab’ auf alles acht.
Und Hauptmann noch viel mehr
Sind mir von fern bekannt;
Schnell greif’ ich ans Gewehr.
Und kommt mit Saus und Braus
So schrei ich gleich: Heraus!
Und zieh die Flinte an.
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/141&oldid=- (Version vom 31.7.2018)