Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Mancher reiche Muselmann
Schafft sich deren viele an,
Liebt sie alle treue.
Und am andern Morgen wählt
Er sich eine neue.
Lass, o Schicksal, sie mir nur!
Sie ist mir von der Natur
Feste, Gunst der grossen Herr’n,
Tanz und Spiel verlass ich gern,
Wenn ich sie nur habe.
Wenn man schmählich von ihr spricht,
Ob ich’s gleich begreife;
Mag sie auch verschmähet sein,
Sie bleibt dennoch immer mein: –
Meine Tabakspfeife!
Die Hexe.
Grossmutter fuhr zum Schlot hinaus;
Wie spornte sie ihren Besen!
Nun treibt allein im dunkeln Haus
Das schlimmere Hexlein sein Wesen.
Und plaudert mit ihren Raben,
In goldiger Ringellocken Flut
Das Rosengesicht vergraben.
Dem Büttel hat sie es angethan,
Behext den Küster und den Kaplan;
Nun trägt sie nach mir Verlangen.
O Mädel, lass ab; ich rate dir gut,
Lass ab, mich zu bethören;
Auch ich kann Zauber beschwören.
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/136&oldid=- (Version vom 31.7.2018)