Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Du bist fleissig wie die Biene,
Weisst dich allerliebst zu kleiden
Und hast Schalkheit in der Miene.
Du bist schön gleich einer Rose –
Und hast eine beispiellose
Neigung für bornierte Männer.
Was fehlte.
Als ich sie sah zum erstenmal,
Erschien sie mir ein Englein:
Zwei weisse Flüglein fehlten blos,
Dazu ein Liliensteng’lein.
Erschien sie mir ein Gänschen –
Zwei weisse Flüglein fehlten blos,
Dazu ein weisses Schwänzchen.
Schneeflocke.
Du bist eine weisse Flocke,
Ein himmelentsprungenes Kind,
Und wirbelst licht und selig –
Dahin durch Wolken und Wind.
Du stirbst der Flocken Tod:
Nach kurzem Sonnengrusse
In Strassenstaub und Kot …
Das deutsche Mädchen.
Ihr, mit Rosen auf den Wangen,
Und die Haare goldgeschmückt!
Euer wunderstolzes Prangen,
Das nur Thoren hochentzückt,
Wenn euch teutscher Sinn gebricht.
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/122&oldid=- (Version vom 31.7.2018)