Verschiedene: Die zehnte Muse | |
|
Zuweilen nur da fühlt mein Herz
So einen kleinen Stich,
Dann ist mein Wunsch ein Täuberich,
»Haha, haha! Hihi, hihi!«
Wär’ der mir zugesellt,
Wir beide lachten alles aus,
Die Menschen und die Welt!
Jeder nach seiner Art.
Nie werden Trauben süss und schwer
An Haselbüschen reifen,
Der Distelfink lernt nimmermehr
Wie eine Drossel pfeifen.
Das Nachtigallenmännchen,
Ich singe nach Vagantenbrauch
Beim Klapp der Deckelkännchen.
Der feilt an einer Elegie,
Ich singe in die Winde, wie
Gewachsen mir der Schnabel.
Ich hab’s gelernt im grünen Wald
Beim Rauschen alter Föhren,
Der braucht nicht zuzuhören.
Spielmannslied.
Herr Nachbar, riegelt die Thüren fest,
Ein Dieb steht auf der Lauer,
Herr Nachbar, dass Ihr nicht vergesst,
Euer Zeisig lockt im Bauer,
Herr Nachbar, hütet Euer Haus!
Ting ting, pinkperingping,
Ein Zeisig ist ein loses Ding
Zrrrr …
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/117&oldid=- (Version vom 31.7.2018)