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Verschiedene: Die zehnte Muse


Da nahte von der Quelle

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Des Nachbars Jörge sich.

Sie liess mich auf der Schwelle
Und küsste ihn wie mich.
Ich zürnte sehr, doch fiel mir ein,
     Das muss

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Der Liebe Art wohl sein!
Alex. Frhr. v. Ungern-Sternberg.





Klage.

Schlaffe Lider, welke Wangen,
Graue, dünngesäte Haare
Bilden schon seit Adams Zeiten
Das Gefolg’ der reifern Jahre.

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Alle diese Herbsteszeichen

Will ich ohne Murren tragen;
Nur das Eine trifft mich härter
Als ein Dutzend Altersplagen:

Dass der Frauen, die mir hold sind,

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Immer weniger auf Erden,

Während jetzt die Ehemänner
Immer liebenswürd’ger werden.

S. Fritz.





Brautnacht.

Im Schlafgemach, entfernt vom Feste,
Sitzt Amor dir getreu und bebt,
Dass nicht die List mutwill’ger Gäste
Des Brautbetts Frieden untergräbt.

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Es blinkt mit mystisch heil’gem Schimmer

Vor ihm der Flammen blasses Gold;
Ein Weihrauchswirbel füllt das Zimmer,
Damit ihr recht geniessen sollt.

Wie schlägt dein Herz beim Schlag der Stunde,

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Der deiner Gäste Lärm verjagt;

Wie glühst du nach dem schönen Munde,
Der bald verstummt und nichts versagt.
Du eilst um alles zu vollenden
Mit ihr ins Heiligtum hinein;

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Das Feuer in des Wächters Händen

Wird wie ein Nachtlicht still und klein.


Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/114&oldid=- (Version vom 31.7.2018)