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V.[WS 1]

Die verzauberte Insel.[1]




Schiffbruch.

Alle Rechte vorbehalten.

Mit dem festen Vorsatze, gleich einzuschlafen und im Traume recht schnell zu dem scheinbaren Bewußtsein zu kommen, in dem er sich wachend wähnte, war Richard zu Bett gegangen. Aber gerade deshalb blieb ihm der Schlaf fern; sein Kopf war zu sehr mit Plänen beschäftigt.

„Ich wünsche mir eine Insel,“ dachte er, „die genau der von Robinson Crusoe entspricht. Sie muß also in der südlichen Zone liegen und von Menschen unbewohnt sein; Kokosnüsse, Bananen und Kartoffeln müssen jedoch auf ihr gedeihen, und auch jagdbare Tiere, mit Ausnahme jedoch der Raubtiere und giftiger Schlangen. Kurz, es sollen genau dieselben Verhältnisse auf ihr herrschen, wie auf jener Insel, auf die Robinson sich rettete. Andere Vorschriften brauche ich der Phantasie nicht zu machen. Oeffne ich die Kammerthür, will ich am Strande dieser Insel stehen, eben aus dem Wasser kommen und meine Freunde Oskar und Paul vorfinden, mit denen zusammen ich eine Seereise gemacht und Schiffbruch erlitten habe. Im Traume ist ja alles frei, wir brauchen also nicht erst nach Gründen der Möglichkeit zu suchen. Wir haben nichts bei uns, als die Kleider, die wir auf dem Leibe tragen, nicht einmal ein Taschenmesser; wir müssen, wie Robinson, von vorn anfangen und aus nichts etwas schaffen....“

Dies that denn auch Richard sogleich in seiner Einbildung, konnte aber darüber zu seiner Verzweiflung nicht einschlafen.

Oder befand er sich, ohne daß er es wußte, bereits in


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Anmerkungen (Wikisource)

  1. d. h. Heft 5
Empfohlene Zitierweise:
Robert Kraft: Die verzauberte Insel. H. G. Münchmeyer, Dresden (1901), Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_verzauberte_Insel.pdf/3&oldid=- (Version vom 31.7.2018)