Zuletzt aber mußte man doch immer wieder an Heinzelmännchen, Erdgnomen, Kobolde oder an ähnliche Wesen denken, und es gab trotzdem noch vielerlei Seltsames dabei, zum Beispiel die von ihnen so sorgsam gehütete Höhle und die Pflaumenbäumchen.
Zum Schluß sei noch erwähnt, daß jene Wesen nicht an ihre nächtliche Arbeit gingen, wenn es draußen regnete, daß sie also auch den Regen scheuten.
Bisher hatten die drei Knaben nur versucht, die geheimnisvollen Mitarbeiter einmal zu sehen, aber nichts unternommen, eines derselben habhaft zu werden. Schon die Dankbarkeit mußte sie davon abhalten, Mittel wie Vogelleim anzuwenden, da sie allein Grund hatten, sie nicht zu erzürnen, denn sie führten jetzt das bequemste Leben, und häufig genug hatten die Heinzelmännchen bei den bisherigen Experimenten sogar ganz unnütze Arbeiten verrichten müssen, die allerdings nur harmloser Art gewesen waren und sich stets in gemäßigten Grenzen gehalten hatten.
Dies sollte nun anders werden. Man mußte der Sache auf den Grund kommen, selbst auf die Gefahr hin, die Gunst der Heinzelmännchen zu verscherzen. Besonders war es Oskar, der mit Feuer darauf drang, nichts unversucht zu lassen, um die unsichtbaren Geschöpfe näher kennen zu lernen.
„Das sind wir der Wissenschaft schuldig,“ erklärte der Junge mit feierlichem Ernst, „unsere Bequemlichkeit darf dabei nicht in Betracht kommen, ja, wir müssen auch bereit sein, unser Leben dafür aufs Spiel zu setzen.“
Was er bei letzterem dachte, wußten die beiden anderen nicht, und er selbst wohl am allerwenigsten. Denn anzuthun vermochten die Heinzelmännchen ihnen wohl nicht viel, und vor
Robert Kraft: Die verzauberte Insel. H. G. Münchmeyer, Dresden (1901), Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_verzauberte_Insel.pdf/29&oldid=- (Version vom 31.7.2018)