nichts begegnet war, das Geschehene mit. Dieser wußte nichts zu sagen und war nur der gleichen Ansicht mit seinen Kameraden, daß diese Höhle, die ihnen bisher zum Aufenthalt gedient hatte, von einem rätselhaften Etwas bewohnt wurde, dem daran gelegen war, keine Nachbarn zu haben. Deshalb hatte es ihnen durch die Leitschnur eine andere, weit bessere Höhle gezeigt, bereitete es ihnen dort Betten, hatte es sich auch zuvor ihrer angefangenen Arbeit bemächtigt, sie in dreißig Stunden beendet, während die Robinsons drei Wochen dazu gebraucht hätten, und dieselbe dort niedergelegt.
Alle diese Winke waren zu deutlich, um mißverstanden zu werden.
Von einer geheimen Scheu befangen, packten die Knaben nun ihr Hausgerät zusammen und siedelten nach der Grotte über, einem wahren Palaste im Vergleich zu dieser Höhle, nur daß sie den Nachteil besaß, kein Wasser in der Nähe zu haben. Dieses mußte erst von einem entfernt fließenden Bache herbeigeholt werden.
Gleich am ersten Tage fühlten sie diesen Uebelstand empfindlich, doch schon im Laufe der nächsten Tage sannen Richard und Oskar über eine Erfindung nach, wie sie das Wasser hier heraufleiten könnten. Schon schnitt Paul lange Bambusstiele und durchstach die Wände an den Knotenpunkten, und noch waren keine fünf Tage seit dem neuen Umzuge vergangen, als sie schon das Bachwasser durch eine sinnreiche Vorrichtung den ersten künstlich angelegten Absatz hinauf ‚gedämmt‘ hatten. Allerdings waren noch viele solche Stufen zu überwinden, noch viele Wochen, Monate konnten vergehen, ehe sie das Wasser in ihrer handlichen Nähe hatten, und die kleinste Störung würde diese Wasserleitung unterbrechen!
Robert Kraft: Die verzauberte Insel. H. G. Münchmeyer, Dresden (1901), Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_verzauberte_Insel.pdf/22&oldid=- (Version vom 31.7.2018)