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Ein Feuerflor umhüllt

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Des Westens dunstig Bild,

Und die verklärten Reih’n
Der Berge über’m Rhein.

Mein Auge folgt dem Strom
Hinab zu Straßburgs Dom;

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Doch was es dort erreicht,

Nur Nebelbildern gleicht.

Wie jetzt des Abends Blut
Durchströmt der Sonne Gluth!
Es dringt in ros’gen Schein

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Mit seinem Purpur ein.


Im Osten laßt mich schau’n,
Der Berge dunkles Blau’n;
Des Feldbergs weißen Schlei’r
Und finstres Burggemäu’r!

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Die Hauptstadt dort im Gau

Mit ihrem Wunderbau,
Dort des Erbauers Thurm
Ergraut im Zeitensturm!

Ein goldnes Wölkchen schwebt,

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Wo er sich stolz erhebt,

Der hohen Zinne Kranz
Berührt der letzte Glanz.

Er lischt. Der Schatten fallt,
In wachsender Gestalt

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Des Kirchleins, auf den Schmelz

Der Matten an der Elz.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Schreiber: Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau. Franz Xaver Wrangler, Freiburg 1867, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Volkssagen_der_Stadt_Freiburg_im_Breisgau.djvu/83&oldid=- (Version vom 31.7.2018)