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Vertrieben ward er dort ans Stadt und Gebiet
Der Erbfeind von Deutschland für jetzt;
Und Freiburg von dort an zu Baiern gerieth,
Das sich schon verloren geschätzt.

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Dieß alles erlebte das Sternengebild

Hoch oben auf luftiger Höh’;
Sah oft auch verwüsten das schöne Gefild
In Freiburg’s romantischer Näh!

Es sah auch der Bürger so muthiges Korps

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Im Waffenschmuck gegen den Feind,

Wo keiner von Allen den Muth je verlor,
Denn Bürgerpflicht hat sie vereint!

Von einer zur andern Dynastie
Sah kommen es Stadt und Land;

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Der Hauptstadt Verordneter Energie

Wies Uebermuth stets von der Hand.

Einst wirbelt und kreißet auf seinem Sitz
Gar furchtbar der wachsame Stern,
Der Sturmwind heulte und Donner und Blitz

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Die drohten von nah und fern.


Ein panischer Schrecken ergriff die Stadt,
Denn Unheil verkündet das Bild;
Bald kam auch Bericht dem versammelten Rath,
Der ihn mit Entsetzen erfüllt.

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Bekanntlich zu Nimwegen an der Waal

War wiederum Frieden gemacht,
Und Freiburg dort wieder zu seiner Qual
An Galliens Krone gebracht!

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Schreiber: Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau. Franz Xaver Wrangler, Freiburg 1867, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Volkssagen_der_Stadt_Freiburg_im_Breisgau.djvu/30&oldid=- (Version vom 31.7.2018)