(Die Sage erzählt: Herzog Berthold III. von Zähringen sei einst vom Kaiser dem Bischof von Köln gegen die Städter zu Hilfe geschickt worden. Besiegt von denselben, sei er in Gefangenschaft gerathen; habe jedoch während dieser Zeit den Plan zur Gründung einer Stadt gefaßt. Nach seiner Befreiung sei er mit Kunst und Handel in Köln bekannt geworden und habe bei seiner Nachhausekunft Freiburg gegründet.)
Der Herzog saß gefangen
Zu Andernach in Haft;
Ob sie ihn wohl bezwangen,
Den Stolz der Ritterschaft?
Da drunten erst der Muth,
Die Kraft thät sich erneuen
In flammenvoller Gluth.
Er hat in fernen Landen
Er hat sich in den Banden
Für künft’ge Zeit gestärkt.
Hei, wie ihn da gelüstet
Zu säen seine Saat!
Da ihm die Freiheit naht!
Und als man ihn entlassen
Zu Andernach der Haft,
Gen Köln fuhr er die Straßen
Was dort ihm dunkel graute,
Hie wird es ihm zum Licht,
Und was sein Geist erschaute,
Vergessen mocht er’s nicht.
Heinrich Schreiber: Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau. Franz Xaver Wrangler, Freiburg 1867, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Volkssagen_der_Stadt_Freiburg_im_Breisgau.djvu/12&oldid=- (Version vom 31.7.2018)