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58. Die Schlacht von Schönenbuchen.

Im dreißigjährigen Kriege zog aus dem obern Wiesenthale ein Heer Schweden feindlich gegen Schönau. Als sie dessen Kirchthurm erblickten, rief ihr Anführer: „Pfeiffer pfeif auf, wir sehen das Schönauer Geißhaus!“ und rascher rückten sie nun vorwärts. Auf den Bergen bei Schönenbuchen standen aber Engel, wie Schwarzwälder gekleidet, und warfen den Andringenden unbemerkt kleine vierspitzige Eisen in den Weg. Da diese in jeder Lage eine Spitze in die Höhe streckten, so drangen sie den darauftretenden Pferden in die Hufe, wodurch dieselben scheu wurden und das Heer in Verwirrung brachten. Die vordern Truppen gaben den hintern, diese jenen Schuld; sie geriethen miteinander in’s Handgemenge und rieben sich bis auf den letzten Mann auf. Von ihrem Blute röthete sich die Wiese bis Kleinhüningen. Schönau war nun gerettet und zum Danke stifteten seine Bewohner eine Abbildung der Schlacht nach Schönenbuchen, welche, nebst einigen der vierspitzigen Eisen noch dort zu sehen ist.

(B. B.)


59. Badenweiler.


Sei mir gegrüßet Badenweilers Au!
Ein Stück Italiens auf deutschem Grund!
Gebroch’nem Herzen, müdem Haupt, welch’ Fund
Mit deinem Heilborn, mild’rer Sterne Thau!

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Hier wehet frisch aus blauem Himmelszelt

Ein Hauch der Heilung über Wald und Flur,
Der Athem ist’s der liebenden Natur
Noch unvermischt mit Dünsten dieser Welt.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Schreiber: Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau. Franz Xaver Wrangler, Freiburg 1867, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Volkssagen_der_Stadt_Freiburg_im_Breisgau.djvu/111&oldid=- (Version vom 31.7.2018)