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Dem Kind sie freundlich winket
Vom duftiggrünen Baum;
Ihr Kleid, das funkt und blinket,

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Hell blitzt es durch den Raum.


Das Kind hat es geschauet
Das schöne Himmelsbild,
Hat seinem Dorf vertrauet
Von dieser Jungfrau mild.

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Bald ging von Mund zu Munde

Was Wunders hie geschah,
Und auf demselben Grunde
Man bald ein Kirchlein sah.

Da fragten nach dem Namen

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Des Kirchleins schön und klein,

Die Waller, die da kamen;
Die „Lindkirch“ soll es sein.

Noch sagt man in dem Lande
Vom Kirchlein schöne Mähr;

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Daß es ein Mägdlein fande

Das preißt die Sage sehr.

Das Kirchlein aber glänzet
Im frischen Lindenduft,
Mit Zweigen grün umgränzet

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In morgenfrischer Luft.


Dem Land zum frommen Gruße
Steht es seit alter Zeit,
Am wald’gen Bergesfuße,
Man kennt es weit und breit.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Schreiber: Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau. Franz Xaver Wrangler, Freiburg 1867, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Volkssagen_der_Stadt_Freiburg_im_Breisgau.djvu/100&oldid=- (Version vom 31.7.2018)