Seite:Die Perlenfischerei im Voigtlande.pdf/171

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Voigtsberg von Herzog Moritz Wilhelm die Anzeige, daß der Perlensucher auf das Jahr 1713 gar keine Perlen eingesendet habe und forderte denselben auf, den Perlensucher deshalb zu Rede zu stellen. Dieß geschah, und der Perlensucher erklärte: „Es wären immer große und trübe Wasser gewesen, daß er nicht habe hineinkommen können; er hätte an seinem Fleiße nichts ermangeln lassen, er und seine beede Verantwortung des Perlensuchers.Söhne wären Tag für Tag geritten und gelaufen, hätten aber nichts ausrichten können, er hätte irgends 6 Stücke bekommen, welche er auch bei sich hätte und die er, weiln ihrer so wenig wären, nicht hätte liefern wollen; er sey aber bereit, dieselben einzusenden.“ Als der Amtmann in seinem Berichte das Anführen des Perlensuchers bestätigte, so hatte es dabei sein Bewenden, die Einsendung der 6 Stück Perlen wurde aber sofort angeordnet, welchem Begehren auch der Perlensucher unverweilt entsprochen hat.

Ueber die Jahre 1714 und 1715 finden wir hinsichtlich des Perlenfangs nichts Merkwürdiges angeführt, nur wollen wir erwähnen, daß um diese Zeit ein Wechsel im Beamten-Personale zu Voigtsberg eingetreten ist und an die Stelle des bisherigen Amtmanns und Raths Schmid ein gewisser Schonheim befördert ward. – Auch geht aus einer Verordnung des Herzogs Moritz Wilhelm vom 20. Aug. 1716 hervor, daß der bisherige Perlensucher Wolff Adam Schmirler um Bestellung seines ältesten Sohnes zum Perlensucher an Die Perlensucher erhalten verschiedene Befreiungen.Thümlers Stelle nachgesucht haben muß, welchem Gesuch nicht allein entsprochen, sondern auch bei der Verpflichtung noch die Vergünstigung zu Theil ward, ihn neben seinem Gehalte, bestehend in 6 Scheffel Korn, 6 Klaftern Scheitholz und 50 Gülden an Gelde, von Einquartirungen und Defensionswesen, desgleichen von der Fleischsteuer beim Hausschlachten, dem Zug- und Wache befreien zu lassen, was früher noch bei keinem Perlensucher der Fall

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottlieb Jahn: Die Perlenfischerei im Voigtlande. Selbstverlag des Verfassers, Oelsnitz 1854, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perlenfischerei_im_Voigtlande.pdf/171&oldid=- (Version vom 18.8.2016)