Seite:Die Gartenlaube (1899) 0281.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
verschiedene: Die Gartenlaube (1899)

Hans Joachim von Zieten.
Nach der Zeichnung von Adolph Menzel, Verlag von R. Wagner in Berlin.



„getreuen“ Zwecke hätte ad notam nehmen können. Da wurde, bald mit ruhigem Ernst, bald wieder mit heiterem Geplauder, in das sich oft ein helles, klingendes Lachen mischte, von Natur und Kunst gesprochen, von Leben und Menschen, von Dorf und Stadt, vom Sebensee und dem schönen Leutascher Thal, von einem sonnigen Morgen und einer stürmischen Nacht. Aber so unverfänglich auch für Martins Ohren all diese Gespräche waren – er zog doch immer wieder die Brauen hoch und lächelte so sonderbar, so wissend. Der Ton machte für ihn die Musik. Denn wovon diese beiden Stimmen auch immer sprechen mochten, immer hatten sie einen so seltsam innerlichen Klang, als läge in jedem gesprochenen Wort noch etwas Unausgesprochenes und heimlich Verborgenes. Und solch eine trauliche Wärme konnte nur in den Stimmen zweier Menschen atmen, von denen der eine die Nähe des anderen wie blühendes Glück empfindet und wie reine Freude genießt. –

Als der Tisch bereit stand, wartete Martin mit der Uhr in der Hand. Punkt ein Uhr trat er mit Würde einen Schritt über die Schwelle des anstoßenden Zimmers und meldete, daß angerichtet wäre.

Ohne das Geplauder zu unterbrechen, erhob sich Ettingen

Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Die Gartenlaube (1899). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1899, Seite 281. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1899)_0281.jpg&oldid=- (Version vom 11.5.2019)