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Verschiedene: Die Gartenlaube (1876)

„Es ist nicht gut, allein zu sein.“
Nach seinem Oelgemaelde auf Holz übertragen von Prof. Thiersch in München.



„So wollen wir die Sache ruhen lassen; noch hat sie hoffentlich keine Gefahr, und morgen bringe ich Dich selbst nach Rakowicz zurück. – Jetzt aber muß ich dafür sorgen, daß auch heute Abend hier die nöthige Vorsicht beobachtet wird, damit uns nicht noch am letzten Tage irgend ein Unheil trifft. Ich werde Pawlik meine Befehle geben und das Ganze persönlich überwachen.“

Damit verließ die Fürstin das Zimmer, fest überzeugt, daß sie nur ihre Pflicht gethan und einem künftigen Unheil vorgebeugt habe, indem sie energisch und schonungslos wie immer den Schleier zerriß, welcher der jungen Gräfin noch das eigene Herz verhüllte. Hätte sie gesehen, wie Wanda nach ihrer Entfernung wie vernichtet zusammensank, es wäre ihr doch vielleicht klar geworden, daß hier die gefahrdrohende Höhe bereits erreicht war, wo der Anruf tödtlich werden konnte. Er vermochte nicht mehr zu warnen oder zu retten. Das Erwachen kam zu spät.




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Verschiedene: Die Gartenlaube (1876). Leipzig: Ernst Keil, 1876, Seite 711. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1876)_711.jpg&oldid=- (Version vom 9.3.2019)