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Verschiedene: Die Gartenlaube (1875)

Aus meiner Kinderstube.
Originalzeichnungen von Herrmann Heubner.
Warte, garstige Fliege.       Es ist zu viel für Dich Max.
Die Gelehrten des Hauses.       Versüßte Gefangenschaft.


noch auf dem Sterbebette den katholischen Glauben angenommen habe, daß ein Herder nach seiner letzten Predigt noch zur katholischen Kirche übergetreten sei, daß der Wunsch des sterbenden Goethe: „mehr Licht!“ sich auf das ewige Licht in katholischen Kirchen bezogen habe?!

Sie sind entlarvt, diese ultramontanen Lügner. Jeder klar und anständig denkende Katholik muß die Nichtswürdigkeit der Gesinnung dieser ultramontanen Presse begreifen und sich von solchem Treiben mit Ekel abwenden. Nur in einer Hinsicht haben wir ihr Dank zu sagen. Indem sie, um Schiller für sich in Anspruch zu nehmen, auf Schiller hinweist, gleicht sie

      dem Theil von jener Kraft,
Die stets das Böse will und stets das Gute schafft.

In den Kreisen ihrer Leser werden unseres Schiller’s Werke mehr und mehr Eingang finden, werden sie für alles Wahre, Große und Schöne begeistern und sie bewahren, ultramontanen Agitationen und Lügengeschichten das Ohr zu leihen. Zu welchen blutigen Thaten der durch ultramontane Wühlerei genährte und aufgestachelte religiöse Fanatismus führen kann, hat der letztvergangene Sommer bewiesen; wir aber haben – genau wie Schiller’s Carlos im Gespräch mit Domingo, dem Beichtvater des Königs Philipp –

      immer sagen hören, daß
Geberdenspäher und Geschichtenträger
Des Uebels mehr auf dieser Welt gethan,
Als Gift und Dolch in Mörders Hand nicht konnten.


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Verschiedene: Die Gartenlaube (1875). Leipzig: Ernst Keil, 1875, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1875)_137.jpg&oldid=- (Version vom 9.3.2019)