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Verschiedene: Die Gartenlaube (1871)

Der erste Besuch der Großeltern.
Nach seinem Oelgemälde auf Holz übertragen von A. Tidemann.




selbst die zwei Herren aus dem Comptoir, die jedenfalls den Lärm drinnen gehört, rannten im Verein mit Dagobert und einem betreßten Jockey auf und ab, und jetzt flog auch Charlotte, die bis dahin mit flammenden Augen neben mir gestanden, in den Garten hinein.

Wie aus der Erde gewachsen stand plötzlich die hohe, kräftige Gestalt im hellen wehenden Kleide inmitten des Weges, auf welchem das Thier in blinder Raserei herantoste – es fuhr schnaubend vor der befremdlichen Erscheinung zurück; aber mit einer einzigen gewandten und raschen Bewegung hatten die zwei schlanken, kraftvollen Damenhände den Zügel erfaßt und hielten ihn eisern fest, und das kühne Mädchen ließ sich um einige Schritte weit fortschleifen, bis sich von allen Seiten die rettenden Hände herüberstreckten und das ungeberdige Thier festhielten.

„Charlotte, Du bist ein Prachtmädel!“ rief Dagobert, noch athemlos, aber stolz und jubelnd, und küßte seine Schwester ohne

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1871). Leipzig: Ernst Keil, 1871, Seite 629. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1871)_629.jpg&oldid=- (Version vom 29.1.2017)