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verschiedene: Die Gartenlaube (1865)

No. 52.   1865.
Die Gartenlaube.


Illustrirtes Familienblatt.Herausgeber Ernst Keil.


Wöchentlich 1½ bis 2 Bogen. 0Durch alle Buchhandlungen und Postämter vierteljährlich für 15 Ngr. zu beziehen.




An unsere Leser.

Mit Genugthuung können wir auch auf den Jahrgang unseres Blattes zurückblicken, dessen letzte Nummer wir hiermit vorlegen. Sowohl hinsichtlich der Urtheile der Presse als hinsichtlich des geschäftlichen Aufschwungs haben wir nur Erfreuliches zu berichten. Alle die zahlreichen Nachahmungen und Anfeindungen der Gartenlaube haben nicht vermocht, die Zahl ihrer Abonnenten auch nur um einen einzigen zu vermindern, vielmehr sind ihr seit Anfang dieses Jahres wiederum mehrere Tausend – nahe an 9000 – aus allen Theilen des deutschen Vaterlandes und aus der fernsten Fremde, von überall her, wo Deutsche leben, neu zugeflossen. Es ist dies ein Erfolg, der uns wohl mit Befriedigung erfüllen darf – thut er doch dar, daß wir nach wie vor dem Publicum zu bieten bestrebt waren, was es von einer Zeitschrift, wie die unsrige, zu erwarten berechtigt ist – der uns aber auch anspornen wird, dem Ideale eines Volks- und Familienblattes, wie es uns vorschwebt, immer näher und näher zu kommen.

Die Namen der Mitarbeiter unserer Zeitschrift sind unsern Lesern bekannt und werth. Die trefflichen Beiträge eine R. Benedix, Beta, Bock. Brehm, Brunold, Fr. Gerstäcker, Guido Hammer, Georg Hiltl, M. von Humbracht, Alfred Meißner, E. Polko, Prof. Richter, Carl Ruß, Johannes Scherr, Arnold Schloenbach, Levin Schücking, Herman Schmid, Schmidt-Weißenfels, Schulze-Delitzsch, Ludwig Steub, J. D. H. Temme, Albert Traeger, Carl Vogt, Ludwig Walesrode, Franz Wallner u. s. w. werden auch dem nächsten Jahrgange zur Zierde gereichen, in dessen erstem Quartale u. v. a. und neben einem reichhaltigen Feuilleton die nachverzeichneten interessanten Artikel Aufnahme finden werden:

Goldelse. Novelle von E. Marlitt. – Eine Novelle von Levin Schücking. – Der Dommeister von Regensburg. Erzählung von Herman Schmid. – Der Frankfurter Advent. Historische Novelle von Bernd von Guseck. – Die Nachtwandlerin. Novelle von Theodor Mecklenburg. – Ein Hochzeitsfest. Schloßgeschichte von J. D. H. Temme. – Die Sängerrunde am Weinsberger Thurm. Mit Illustration von Rustige. – Die Schrecken der weißen Reaction. Episode aus der neueren französischen Geschichte, erzählt von Johannes Scherr. – Das elektrische Perpetuum Mobile. Mit Illustration. – Ein Ganzer. Mit dem Portrait von David Friedrich Strauß. – Die Corallenfischer. Von Carl Vogt. Mit Abbildung. – Ein deutsches Casino in Amerika. Originalmittheilung aus Baltimore. Mit Illustrationen. – Europas Allerhöchster. Mit Illustration. – Ein ungarisches Reiterleben. Mit drei Illustrationen. – Die Geheimnisse deutscher Luftschlösser. – 1. Das Fräulein von Neidschütz. – Aus der Stadt der Intelligenz. 1. Literarisches Proletariat. – 2. Die Geheimrathskneipe. Von Otto Glagau. – Das Irrlicht. Eine Fabel. – Die neue Leipziger Wasserkunst. Mit Illustrationen. – Der kranke Dichter des Walladmer. – Bilder von der deutschen Landstraße. III. Kleine Leute. – Aus dem Tagebuche eines hypochondrischen Laien. II. – Wandlungen. Mit Illustrationen: Abbé Liszt vor Pius dem Neunten. – Immergrün. Aus den Mittheilungen eines Deutschamerikaners. – Im Crocodil. Skizze aus der Münchner Künstlerwelt. Mit Illustration von Th. Pixio. – Aus dem Tagebuche eines Arztes. Bilder und Scenen von Max Ring. – Deutschlands große Werkstätten. III. Die Schöpfungen eines Zeugschmieds. Mit Illustrationen. – Ein Novellist der Gartenlaube. Mit Portrait. – Die Elephantentoilette. Mit Illustration von H. Leutemann. – Die kleinste Residenz. Mit Abbildung. – Enthüllungen aus den Werkstätten der Tagespresse. Von H. Wuttke. – Aus dem englischen Hochleben. – Der geschichtliche Fiesco. Von F. Bacher. – Der autographische Telegraph. Von R. Herzberg. Mit Abbildungen. – Phädra in Potsdam. Ein Originalbrief der Rachel. – Der Neger als Soldat. Aus den Mittheilungen eines Deutschamerikaners. – Die Wunder der Brennerbahn. Mit Illustration. – Zwei, die sich wiedersehen. Von E. Schmidt-Weißenfels. – Aus dem Tagebuche eines Verbannten. 2. Fach’s Flucht aus der Citadelle von Laudan. – Land und Leute: Auf der Brautschau in Hessen. Mit Illustration von Lasch. – Der Steinschneider. Geschichtliche Skuzze von George Hiltl. – Beim Dichternestor. Von Fr. Hofmann. – Die ehemaligen Thore Berlins. Von A. Levin. Mit Illustration. – Ein slavisches Dorffest. Von Leopold v. Sacher Masoch. – Der Vater des Lumpaci Vagabundus. Von L. A. Frankl. Mit Portrait. – Aus den Landes des verkauften Bruderstammes. Von Otto Glagau. – Bilderschau in meinem Zimmer. Von Franz Wallner. – Kleine Ursachen, große Wirkungen. Von Bock. – Ein javanischer Vesuv. Originalmittheilung aus Surabaya. – Die socialen Folgen der Arbeitstheilung. Von Schulze-Delitzsch.

Leipzig, im December 1865. Die Redaction. 




Unverhofft.
Erzählung von Melchior Meyr.
(Schluß.)


„Werden denn aber Sie glücklich sein, Marie?“ fragte Richard nach einer Pause. „Sie ziehen zu einem alten Menschenfeind. Was können Sie dort finden?“

„Nicht viel,“ entgegnete sie. „Aber was ich brauche, das bringe ich mit.“ Und als er sie fragend anschaute, setzte sie hinzu: „Ein zufriedenes Herz.“

Richard betrachtete sie, wie um ihre Gedanken zu erforschen. „Wer zufrieden ist, hat, was er wünscht. Haben Sie das?“

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verschiedene: Die Gartenlaube (1865). Ernst Keil, Leipzig 1865, Seite 817. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1865)_817.jpg&oldid=- (Version vom 2.1.2023)