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allgemeine geheime Wahlrecht, Arbeiterschutz, Arbeiterversicherung und eventuell Altersversorgung, ist ihm ferner die Möglichkeit gegeben, ein Leben zu führen, das einem mäßigen Wohlstand entspricht, so wird der Klassenkampf und der Haß gegen den Kapitalismus von selbst abflauen.

Früher wurde durch die verschiedenen Regierungen der Nationalhaß künstlich genährt, geradezu herangebildet, die edle Tugend der Vaterlandsliebe wurde vom Staate für seine Zwecke ausgenützt. Daß dem so ist, beweisen die vielen Kriegsgefangenen, die, sobald sie die langersehnte Freiheit erhielten, mit Tränen in den Augen Abschied von den sie so liebgewonnen habenden Bürgern, bei denen sie in Arbeit standen, nahmen. Der durch Vorurteile bedingte Nationalitätenhaß war verschwunden. Liebe und Achtung für den arbeitenden Mitmenschen traten in ihre Rechte.

Es wäre auch von Vorteil für den Gesamtstaat, wenn die Industrie soweit wie möglich mit der Landwirtschaft Hand in Hand gehen würde, indem sie große landwirtschaftliche Besitzungen unter 1000 Joch erwirbt, schwächliche und krankhafte Arbeiter eintauschen könnte, die sich in frischer Luft in den Sommermonaten dort bedeutend erholen könnten und trotzdem ihre Verwendung finden, da zur Landwirtschaft nicht große Fachbildung für den wirtschaftliehen Arbeiter notwendig ist. Diese Besitzungen sollen nicht zu weit vom Arbeitgeber entfernt sein, damit der Arbeiter mindestens Samstag abends und Sonntag bei seiner Familie — Angehörigen — verbringen kann.

Auch wäre es notwendig, daß die Kur- und Heilbäder — alle insgesamt — verstaatlicht werden, damit der Arbeiter und der Mindervermögende ebenso wie jeder andere den Segen dieser Heilanstalten in jeder Hinsicht vollauf genieße und nicht durch minderwertige, nebensächliche Behandlung ein Opfer der Klassenherrschaft wird. Vermögende Leute dürfen diese dem allgemeinen Wohl dienenden Anstalten nicht als ihre alleinige Domäne betrachten und ausnützen können.


Wenn wir uns das bisher Erläuterte kurz zusammenfassend vor Augen führen, so muß jeder Denkende zu der Schlußfolgerung kommen, daß die Bildung des Zukunfts-Einheitsstaates nach meiner Idee ein fester Felsen ist, an dem die Wogen der sicher hereinstürzenden „gelben Gefahr“ zerschellen werden. Sehlau und mit fester Hand nehmen diese Bewohner Asiens ratenweise unserem Erdteil ein Stück Landes nach dem andern ab, um es trotz aller gegenteiligen Versicherungen und Beschwörungen ihrem Besitze einzuverleiben.

Sie werden dann, sobald sie stark und mächtig, auch den Stamm der alten Welt annagen und ihn langsam, aber sicher

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P. A. Maas: Die Unionisierung Mitteleuropas. Selbstverlag des Verfassers, Wien 1920, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DieUnionisierungMitteleuropas_PAM.pdf/25&oldid=- (Version vom 25.2.2024)