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ist die Bevölkerung bemüssigt, einen Großteil der notwendigen Lebensmittel selbst zu erzeugen und ist dadurch von der Außenbevölkerung teilweise unabhängig.

Nur die Gemeinde darf mehr als fünf Joch ihr Eigen nennen. Dieser Gemeindebesitz muß aber für Spiel-, Erholungs-, Sportplätze, Parkanlagen, Stadien, Sanatorien, Arbeiter-Erholungsheime, Waldschulen, Studienheime ete. verwendet werden. Bei jeder Schule sind unbedingt Sportplätze für die wichtigsten, die allgemeine Volksgesundung höchst fördernden Freispiele anzulegen. Es ist ferner darauf Rücksicht zu nehmen, daß der Unterricht zur Sommerszeit stets im Freien’ stattfinden kann. Die Schulen als Volksbildungsstätten sind so einzurichten, daß. ein Zehntel ihrer Schüleranzahl in ihr die vollkommene Verflegung und Unterkunft auf staatliche Kosten finden können. Diese Internate sind in erster Linie für jene Kinder gedacht, welche ihren Eltern entzogen werden müssen und für Wanderzigeuner. Hiedurch wird auch die Zigeunerfrage aus der Welt geschafft. Derlei Kinder sollen bis zum 20. Lebensjahre unter staatlichen Schutz und Aufsicht gestellt werden.

Zigeunereltern, die dann sich nicht in die neue Lage hineinfinden, sind einfach aus dem Unionsgebiete für immer auszuweisen.

Daß tunlichst viele Waldschulen für die körperliche Entwicklung der Jugend von ungeheurem Werte sind, muß jeder, der die Vorteile der starken, würzigen Waldesluft auf die Atmungsorgane kennt, uneingeschränkt zugeben.

Betriebe, welche starken Rauch, durchdringenden Geruch entwickeln oder stark lärmend sind, werden im Weichbilde der Unionshauptstadt nicht geduldet. Sind derartige vorhanden, so sind sie in einem Zeitraume von 30 Jahren nach auswärts zu verlegen.

Aus diesem Grunde wäre es entschieden von Vorteil, wenn die Dampfkraft der Eisenbahnen vor den Stadttoren durch die elektrische Kraft ersetzt werden würde.

Es wären auch Häuserblocks im Straßenplane beispielsweise rundherum an der Straße auszubauen. Die Häuser selbst dürften dabei aber nicht über 25 m hoch gebaut werden, um nicht zuviel Luft und Licht, den unumgänglich notwendigen Lebenselementen der Pflanzenwelt, für die im Innern des Häuserblocks liegenden Gartenanlagen zu nehmen.

Sowohl die Donau wie auch die March mit je zahlreichen kleineren Zuflußgewässern durchziehen das Hauptstadt-Weichbild. Da sind gewiß genug Plätze vorhanden, die sich zur Anlage von Hafenanlagen im großen Stile, teils Haupt-, teils Nebenhafen, eignen würden.

In den Stadtrahmen fällt auch der nördliche Teil des Neusiedlersees. Derselbe ist im venezianischen Stil auszubauen und bekommt die Benennung: Bezirk Venedig. Da der Neusiedlersee

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P. A. Maas: Die Unionisierung Mitteleuropas. Selbstverlag des Verfassers, Wien 1920, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DieUnionisierungMitteleuropas_PAM.pdf/14&oldid=- (Version vom 13.3.2024)