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Die Grenze des Gesamt-Einheitsstaates verläuft, insofern selbe nicht durch das Meer von Natur aus bestimrät sein sollte, wie folgt:

Von Flensburg in Dänemark gegen Westen horizontal. Der nördlich dieser gedachten Linie fallende Besitz fällt an das neutrale Dänemark, welches die Rolle der derzeitigen Schweiz,deren Gebiet in die Union einverleibt wird, übernimmt. Die Unions-Ostgrenze beginnt 10 km östlich von Riga an der Ostsee, überschreitet die Düna 2 km südlich, geht dann an der Westseite des Flusses bis zu jenem Punkte, bei welchem die Düna dem Dnjebr am nächsten kommt, läuft dann längst der Westseite des Dnjepr südlich weiter bis Kiew. Vom Westufer des Dnjepr, südlich von Kiew, läuft die Grenzlinie gerade fort bis Jelisawetgrad, von da direkt südlich zwischen Nikolajew und Cherson in den Meerbusen des Schwarzen Meeres. Bis Mangalia‚ bildet dieses Meer die Grenze, welche dann längs der Dobrudscha-Grenze südlich Mangalia bis Silistria, donauaufwärts bis Vidin, beziehungsweise Negotin, verläuft. Von hier aus folgt sie dem Flußlaufe des Timok aufwärts bis Knjaževac, zieht sich dann westlich bis Alexinac, von hier abwärts der östlichen Morawa bis zur Einmündung der westlichen Morawa, längs deren Südufer bis Karonayac, von hier Ibaraufwärts bis Mitrovica, dann längs des in der Nähe von Westen einmündenden Ibar-Zuflusses bis zur alten Grenze Montenegros, dann längs dieser zur Adria. Bei Ravenna betritt die Unionsgrenze den Boden der Apenninischen Halbinsel, um fast geradlinig auf Pisa zuzusteuern. (Ravenna und Pisa bleiben Grenzstädte der Union.) Dem Arno folgend, betritt sie mit der Mündung dieses Flusses das Mittelmeer, um dasselbe wieder, übereinstimmend mit der derzeitigen französisch-spanischen Grenze, bei Port-Bou zu verlassen. Bei Fuentarabia wird der Golf von Biskaya, im weiteren Verlaufe der Kanal La Manche und die Nordsee, die Unionsgrenze, bis dieselbe wieder südlich der Südspitze der Insel Sylt das Festland erreicht, um in horizontaler Richtung auf Flensburg (die Stadt selbst bleibt bei der Union) zu treffen.

Wie bereits erwähnt, fällt das Gebiet nördlich der von Flensburg nach der: Südspitze der Ihsel Sylt gedacht gezogenen fast horizontalen Linie Dänemark zu.

Das Fürstentum Monako wird, wie alle Kleinstaaten, aufgelöst, doch kommt die weltbekannte Spielbank nach der bei der Union bleibenden Insel Korsika.

Die apenninische Halbinsel ist sonach in drei Teile geteilt. Nördlich der Linie Ravenna—Pisa—Arno-Mündung übt die Union „Mitteleuropa“ ihre Rechte aus; das Gebiet südlich dieser Linie bis zu jener Stelle in Kalabrien, welche die engste ist, es ist die Linie: Sybaris - horizontal gegen Westen bis zum Mittelmeer wird dem Papst als „Kirchenstaaf“ zugewiesen.

Empfohlene Zitierweise:
P. A. Maas: Die Unionisierung Mitteleuropas. Selbstverlag des Verfassers, Wien 1920, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DieUnionisierungMitteleuropas_PAM.pdf/10&oldid=- (Version vom 25.2.2024)