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des Blinden schien ihn zu kennen, und wenn er ihn kommen sah, zupfte er seinen Herrn, daß er in ein Haus trete und wedelte dann mit dem Schwanze, als wollte er sagen: kein Auge ist besser, als ein böses Auge, blinder Herr.

Doch was kümmerte das Scrooge? Gerade das gefiel ihm. Allein seinen Weg durch die gedrängten Pfade des Lebens zu gehen, jedem menschlichen Gefühl zu sagen: bleib mir fern, das war das, was Scrooge gefiel.

Ein Mal, es war von allen guten Tagen im Jahre der beste, der Christabend, saß der alte Scrooge in seinem Comptoir. Es war draußen schneidend kalt und neblicht und er konnte hören, wie die Leute im Hofe draußen prustend auf und nieder gingen, die Hände zusammenschlugen und mit den Füßen stampften, um sich zu erwärmen. Es hatte eben erst drei geschlagen, war aber schon ganz finster. Den ganzen Tag über war es nicht hell geworden und aus den Fenstern der benachbarten Comptoirs erblickte man Lichter, wie rothe Flecken auf der dicken, braunen Luft. Der Nebel drang durch jede Spalte und durch jedes Schlüsselloch und war draußen so dick, daß die gegenüber stehenden Häuser des sehr kleinen Hofes wie ihre eignen Geister aussahen. Wenn man die trübe, dicke Wolke, Alles verfinsternd, heruntersinken sah, hätte man meinen können, die Natur wohne dicht neben an und braue en gros.

Die Thür von Scrooge’s Comptoir stand offen, damit er seinen Commis beaufsichtigen könne, welcher in einem unheimlich feuchten, kleinen Raume, einer Art Burgverließ,

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Charles Dickens: Der Weihnachtsabend. Übersetzt von Edward Aubrey Moriarty. J. J. Weber, Leipzig 1844, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dickens_Der_Weihnachtsabend.djvu/8&oldid=- (Version vom 31.7.2018)