Seite:Deutsches Schimpfwörterbuch oder die Schimpfwörter der Deutschen.pdf/38

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

sieht eben nicht sehr appetitlich aus, hat auf dunkelgrauem Grunde diverse größere und kleinere Flecken und riecht auch etwas. Lieber Gott! Wenn nur die Seife nicht so theuer wäre und das Waschen nicht so viel kostete! - Mein messingenes Barbierbecken ist auch nicht sehr blank, oft etwas grün angelaufen. – Ich kann es doch nicht jeden Tag putzen! – Bin ich den ganzen Morgen herumgelaufen, so will ich mich doch Nachmittags und Abends in Gesellschaft wieder etwas erholen. In der Nacht kann ich es nicht wohl putzen, und am frühen Morgen geht mein saures Tagewerk wieder an. Wenn es nun in der Nacht im Barbiersacke etwas anläuft, so ist das nicht meine Schuld. - Mein blauer Rock von extrafeinem Tuche, vormals mein sogenannter Bratenrock, hat freilich seine ursprüngliche schöne Farbe jetzt nur noch rein in den Falten und unter dem rechten Arme und ist an vielen Stellen, und zwar an einigen sehr stark, mit einer gräulich-schwarzen, stellenweise selbst mit einer etwas glänzenden Kruste überzogen, wie der Aermel eines Spiegelschwaben, die einen eigenthümlichen Geruch um sich verbreiten soll. Ich selbst rieche nichts davon, aber einige meiner Kunden, die einen feinern Geruch haben, rümpfen nicht selten die Nase, wenn ich in ihre Nähe komme; ja Einer derselben sagte mir einmal geradezu ins Gesicht: „Herr! Ihr Rock stinkt!“ - Ich

Empfohlene Zitierweise:
F. Meinhardt: Deutsches Schimpfwörterbuch oder die Schimpfwörter der Deutschen. Buchhandlung von F. Meinhardt, 1839, Seite XXXIII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsches_Schimpfw%C3%B6rterbuch_oder_die_Schimpfw%C3%B6rter_der_Deutschen.pdf/38&oldid=- (Version vom 8.9.2022)