Seite:Deutsches Schimpfwörterbuch oder die Schimpfwörter der Deutschen.pdf/26

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

In Betreff der deutschen Sprache bietet dieses Verzeichniß der Schimpfwörter dem philosphischen Sprachforscher gar reichen Stoff zu mancherlei fruchtbaren Betrachtungen dar, namentlich: über den Sprachreichthum der Deutschen, über die Fügsamkeit ihrer Sprache bei den Zusammensetzungen der Wörter, über die eigentliche, uneigentliche oder bildliche Bedeutung derselben, und über die lebhafte Phantasie nicht blos der Schriftsteller in der Erfindung und Wahl neuer Ausdrücke zur Bezeichnung einer neuen Idee oder besondern Eigenschaft, sondern auch des gemeinen Volks, der Höker- und Fischweiber, besonders in den großen deutschen Städten, der Dienstleute, der Soldaten, Matrosen etc., aus deren Munde man nicht selten die sonderbarsten, jedoch oft trefflich bezeichnenden neuen Ausdrücke als Schimpfwörter vernimmt.

Aus der zuletzt angezeigten reichen Quelle noch zu schöpfen und sie zu dem angeführten Zwecke so zu benutzen, wie sie benutzt werden kann und muß, das wäre noch mein (des Verfassers) innigster Wunsch, auf welchen zu verzichten ich mich aber aus tausenderlei Gründen genöthiget sehe. Die Ursachen alle anzugeben wäre jedoch etwas ermüdend, nicht blos für mich als Schreiber, sie niederzuschreiben, sondern auch für den Leser, sie zu lesen. Daher gebe ich nur zwei derselben an, nämlich: mein nun schon etwas

Empfohlene Zitierweise:
F. Meinhardt: Deutsches Schimpfwörterbuch oder die Schimpfwörter der Deutschen. Buchhandlung von F. Meinhardt, 1839, Seite XXI. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsches_Schimpfw%C3%B6rterbuch_oder_die_Schimpfw%C3%B6rter_der_Deutschen.pdf/26&oldid=- (Version vom 8.9.2022)