uns darstellt, aber wenn man in seinen Nachbildungen den Geist solcher Meister aufzuzeigen versteht, so darf man auf eine sehr ehrenvolle Stelle in den Künstlerwelt Ansprüche machen. Die heilige Familie und der Amor haben uns vorzüglich gefallen. Schöne Farbengebung und überaus zarte Behandlung empfehlen sie besonders.
Zwei Landschaften in Oel und eine in Wasserfarben von Herrn Mechau.
Herr Mechau zeigt, daß er den Ruf eines verdienten Landschaftmalers zu behaupten wisse. Seine Werke gefallen uns am meisten von Seiten der Erfindung, denn er gehört nicht zu denen, welche den Glauben haben, daß ein jeder Strauch oder Sandhaufen werth sey, als Kunstwerk aufbehalten zu werden. Er führt nicht selten menschliche Handlungen in seinen Werken auf, und dichtet dazu gemeiniglich eine passende Gegend. Auch bei diesen drei Blättern hatte er es nicht unterlassen. Zu den beiden in Oel, die sich durch einen hohen Ernst und schöne Fernen auszeichneten, hatten Herders zerstreute Blätter den Stoff geliefert. Schade, daß die
Unbekannt: Die Kunstausstellung zu Dresden im Jahre 1800. Arnold und Pinther, Pirna 1800, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Kunstbl%C3%A4tter_Die_Kunstausstellung_zu_Dresden_im_Jahre_1800.djvu/40&oldid=- (Version vom 22.9.2024)