zusammen. Du begleitest mich nach Heringsdorf. Dort heiraten wir – Elly – und dann die ehrliche Arbeit! Dann kein einziger Blick mehr nach rückwärts!“
Sie hing an seinem Halse. Sie küßte ihn wie eine Verschmachtete –
„Es gibt doch Liebe auf den ersten Blick,“ hauchte sie. „Und diese Liebe war’s bei mir –“
Ihre Küsse waren wie züngelnde Flammen. Hektor Maikold vergaß alles ringsum –
Erst eine Stunde später verließen sie das Haus. Der Portier erhielt seinen Fünfzigmarkschein und schmunzelte vergnügt und verständnisvoll. Wie erhitzt die beiden aussahen –! Ja – ja, die Jugend, – und die Liebe! –
Der Mittagszug entführte zwei Glückliche an den Ostseestrand. In derselben Stunde sagte Fredi Specht beim Verhör zu dem Kommissar:
„Nee, die Elly Grün war nur Angestellte bei uns. Die lassen Sie man in Ruhe. Seien Sie doch zufrieden, daß Sie drei Schieber geklappt haben. – Na – und ville werd’n Sie uns ooch nich anhaben können. Geldstrafe und ’n paar Monate Knast – na wenn schon!“
Elly und Hektor wurden von der Polizei nicht weiter belästigt. Auch Doktor Balzer und Irma schwiegen. Es gibt eben Korpsgeist in der Schiebergilde –
Fackelstein schenkte dem jungen Paare zur Hochzeit ein wunderhübsches, modernes Schlafzimmer und schrieb
Wally Lebka: Der tönende Sumpf. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1924, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_t%C3%B6nende_Sumpf.pdf/59&oldid=- (Version vom 31.7.2018)