Seite:Der tönende Sumpf.pdf/51

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

des Kommerzienrats Fackelstein. Die Handtasche hatte er, in Packpapier eingeschlagen, bei sich.

Ein Diener öffnete und musterte ihn sehr kritisch.

„Melden Sie mich dem Herrn Kommerzienrat in einer ebenso dringenden wie wichtigen Angelegenheit,“ sagte er kurz. „Mein Name ist Hektor von Maikold.“

Der Diener führte ihn in ein geschmackvoll eingerichtetes Herrenzimmer.

Gleich darauf bewegte sich die Portiere nach dem Nebenraum und ein kleiner, magerer Herr mit einer Hornbrille auf der starken Nase trat ein.

Die kühlen Augen des bekannten Großindustriellen flogen taxierend über Maikold hin.

„Fackelstein,“ sagte er, sich vorstellend. „Behalten Sie Platz.“

Seine Blicke hafteten nun auf der eingehüllten Handtasche.

„Herr Kommerzienrat,“ begann Maikold, „Sie müssen mir gestatten, Ihnen kurz einiges über meinen bisherigen Lebensgang zu erzählen.“

Er beschönigte nichts. Er sprach von seinen Schulden, seinem Leichtsinn, von der Zeit als Falschspieler und seiner Gefängnisstrafe. Dann schilderte er seine Seelenstimmung an jenem Tage, als er einem Herrn am Schalter des Stettiner Bahnhofs aus Hunger die Handtasche stahl.

Herr Fackelstein hatte bisher keine Zwischenbemerkung gemacht. Als Maikold ihm jetzt die Handtasche

Empfohlene Zitierweise:
Wally Lebka: Der tönende Sumpf. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1924, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_t%C3%B6nende_Sumpf.pdf/51&oldid=- (Version vom 31.7.2018)