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Spechts Behausung fiel die des Herrn Chefs doch sehr ab.

Hektor Maikold hatte Verständnis für Gemälde, Bronzen, alte Zinne und dergleichen.

„Wo haben Sie das alles nur her?“ fragte er den glücklichen Besitzer dieser Vierzimmerwohnung.

Der kleine Fred verzog seine Jockei-Schnauze zu einem diabolischen Grinsen.

„Ehrlich gekauft,“ meinte er. „Mein Ehrenwort!“

Irma konnte sich einige Anzüglichkeiten über Ellys neueste Rolle als Zimmervermieterin doch nicht verkneifen. Sie wurde aber von Fredi sofort scharf zurechtgewiesen.

„Wenn Du die Gemütlichkeit stören willst,“ sagte er scharf, „dann verdufte – verstanden! Ich lasse meine Gäste nicht beleidigen.“

Irma schwieg dazu. Man merkte, daß sie vor ihrem Fredi eine Heidenangst hatte. Aber ihre Munterkeit nachher war erkünstelt. Maikold hatte das Empfinden, Irma hätte auch ihrerseits gern an ihn – ein Zimmer vermietet – hm ja! –

Im übrigen war der Abend für Hektor Maikold ein ungetrübter Genuß. Die vier Intimen, denen er doch noch ein Fremder war, hüteten sich, irgendwie in einen Ton zu verfallen, der als gewöhnlich bezeichnet werden konnte. Sie nahmen sich vor Maikold eben zusammen, ohne daß die Unterhaltung dadurch gezwungen oder schleppend geworden wäre.

Diese Gescheiterten hatten sämtlich in hohem Maße

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Wally Lebka: Der tönende Sumpf. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1924, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_t%C3%B6nende_Sumpf.pdf/30&oldid=- (Version vom 31.7.2018)