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seinen Lippen strömte ihm ein ähnlicher Duft entgegen –

Elly? War Elly hier im Zimmer gewesen? Halte sie ihn geküßt?

Er lauschte angestrengt. Tiefe Stille. Nicht ein einziger Laut – nichts.

Da wurde er wieder unsicher. Und glitt langsam wieder in das Reich der Träume hinüber –

Als er aufwachte, war es heller Tag. Er kleidete sich an. Auf dem Sofatisch lag ein Zettel:

Das Badewasser ist warm. Frühstück steht in der Küche.

Neben dem Zettel lag eine Zeitung. Die Sonntagsausgabe, Datum vom 11. März 1920.

Richtig – heute war ja Sonntag! Erst jetzt fiel es ihm ein.

Die altmodische Wanduhr begann zu schlagen.

Elf Uhr –! – Elly war offenbar bereits ausgegangen.

Das Bad erfrischte ihn. Dann frühstückte er. Nur eins störte ihn: er war unrasiert, und die Friseurläden waren geschlossen!

Als er gerade das letzte belegte Brötchen verzehrt hatte, klappte draußen die Flurtür.

Es war Elly. Sie begrüßte ihn ganz harmlos, schien bester Laune zu sein …

„Ich komme von unserem Chef,“ meinte sie. „Da – ich habe Balzers Rasierapparat mitgebracht.“

Empfohlene Zitierweise:
Wally Lebka: Der tönende Sumpf. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1924, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_t%C3%B6nende_Sumpf.pdf/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)