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Ich will nicht wieder entgleisen. Ich will hinaus aus dem Sumpf.“

Er sprang auf und ging hin und her.

„Dann wollen wir beide dasselbe, Herr von Maikold,“ meinte sie und hielt ihn am Ärmel fest. Er stand neben ihr.

„Aus einem Sumpf kommt man niemals mit einem einzigen Satz heraus,“ fuhr sie fort und schaute ihn dabei fest an. „Man kann es nur allmählich tun. Jede Übereilung schadet. – Sehen Sie, ich stehe ganz allein auf der Welt da. Nur eine Schwester habe ich – nein, ich habe sie nicht. Sie kennt mich nicht mehr. Ich kann ihr das nicht verargen. Sie ist verheiratet und sehr reich. – Auch Sie sind allein auf sich angewiesen, Herr von Maikold. Wollen wir gemeinsam festes Land zu erreichen suchen?“

Er blickte zur Seite. – Legte er sich dann nicht Verpflichtungen auf? Hatte es nicht ganz den Anschein, daß er Elly als Mann nicht gleichgültig war? Und – sollte er diesen Weg zur Ehrlichkeit sofort mit neuen Fesseln an den Füßen antreten?

Elly schien seine Gedanken zu erraten …

„Ich brauche wohl nicht zu betonen, daß unser Bündnis nur ein rein kameradschaftliches sein darf,“ sagte sie schnell. „Ich bin keine – Dirne, die sich wegwirft. Ich habe Balzer zu lieben geglaubt. Es war eine grausame Selbsttäuschung. Die Liebe ist für mich abgetan –“

„Oh – ich verstehe Sie,“ rief er leise. „Fräulein

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Wally Lebka: Der tönende Sumpf. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1924, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_t%C3%B6nende_Sumpf.pdf/24&oldid=- (Version vom 31.7.2018)