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„Gehen wir schneller,“ sagte Elly. „Fassen Sie mich unter.“

Er tat es. Und sie drängte sich leicht an ihn. Sie trug einen sehr eleganten, modernen Pelzmantel und dazu eine helmartige Kappe mit zwei Vogelflügeln.

Maikold war befangen und unsicher. Er sprach wenig. Er überlegte, wie er am besten aus dieser heiklen Lage entrinnen könnte. Auf keinen Fall wollte er Elly bis in ihre Wohnung begleiten. Er war froh, daß er einen Unterschlupf gefunden hatte und daß die Nahrungssorgen von ihm genommen waren. Wenn er heute sofort in vertrautere Beziehungen zu Elly trat, dann war das einmal sehr gefährlich, anderseits auch sehr undankbar Doktor Balzer gegenüber.

Sie bogen in die Lützowstraße ein.

„Nicht wahr,“ meinte Elly, „im Blöden August haben Sie uns vier recht niedrig dem Bildungsgrade nach eintaxiert, Herr von Maikold?“

„Hm – Sie berlinerten so stark, und auch sonst – Jedenfalls merkte ich dann bei Kempinski, daß Sie es verstehen, sich dem Lokal anzupassen.“

Sie lachte leise.

„Mir macht es Vergnügen, auch mal kaschemmenartige Kneipen zu besuchen, obwohl ich von Hause aus –“ Sie brach plötzlich ab und fuhr dann fort:

„Hier ist schon mein Domizil, Herr von Maikold. Da – schließen Sie auf.“ Sie reichte ihm den Schlüssel.

Er öffnete. Ihm klopfte das Herz. Jetzt mußte

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Wally Lebka: Der tönende Sumpf. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1924, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_t%C3%B6nende_Sumpf.pdf/19&oldid=- (Version vom 31.7.2018)