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„Und die beiden Damen, Herr von Maikold, sind Angestellte der Firma,“ fuhr er fort. „Fräulein Grün,“ er wies auf Elly – „ist Buchhalterin, Fräulein Weiß Tippdame. – So, das wäre ich. Nun kannst Du loslegen, Fredi.“

Und der schwarze, kleine Fred mit dem mageren Jockeigesicht sagte:

„Ich war von Hause aus Mechaniker. Dann lernte ich im Knast –“ – er lächelte – „Knast ist nämlich gleichbedeutend mit Gefängnis, Herr von Maikold – einen Mann kennen, der seine Fähigkeiten als Graveur zur Herstellung von Papiergeld benutzen wollte. 1913 wurde ich bei der Ausgabe nicht ganz echter Hundertmarkscheine abgefaßt und saß bis 1915 wieder im Loch. Dann meldete ich mich freiwillig mit Hilfe falscher Papiere zum Heeresdienst und – na, ich heiße eben heute noch Friedrich Specht. Der echte Specht ist längst tot, und mein wahrer Name tut nichts zur Sache.“

Hektor Maikold wurde jetzt etwas unbehaglich zu Mute. Er mußte nun auch seinerseits mit einigen Angaben über seine Person hervortreten. Das wurde ihm nicht ganz leicht.

Er sah vier Augenpaare erwartungsvoll auf sich gerichtet. Dann sagte Doktor Balzer leise:

„Genieren Sie sich nicht. Wir sind verschwiegen wie das Grab. Aber – wir müssen Sie ganz kennen lernen, bevor wir Sie als Mitglied aufnehmen.“

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Wally Lebka: Der tönende Sumpf. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1924, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_t%C3%B6nende_Sumpf.pdf/15&oldid=- (Version vom 31.7.2018)