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Sie waren geradezu wie ausgewechselt. Ihr Benehmen hatte nichts mehr von Berlin N. an sich; sie aßen Austern mit der Geschicklichkeit von Millionären; sie fielen in keiner Weise auf.

Fred hatte für Maikold allerlei gute Dinge bestellt. Maikold fühlte sich wieder Mensch, als er das verdammte Hungergefühl los war.

Er wurde vergnügter. Er taute auf. Er erzählte Schnurren, machte Kunststücke mit Streichhölzern, die nicht gerade für Töchterpensionate geeignet waren.

Um elf Uhr brach man auf. Wieder führte ein Auto die fünf durch die kühle Märznacht nach einem anderen Stadtteil, nach Berlin W., – in eine Nebenstraße des Nollendorfplatzes.

Doktor Balzer schloß das Haus auf und geleitete seine Gäste in seine Dreizimmerwohnung im Hochparterre.

In einem elegant eingerichteten Herrenzimmer saßen die fünf nun in Klubsesseln und auf einem Klubsofa um den großen Tisch herum, rauchten und deckten nacheinander die Karten ihres Lebens auf.

Das geschah ohne jede Scheu, ohne jede Sentimentalität, ohne jede Übertreibung.

Doktor Balzer machte den Anfang, indem er sagte:

„Herr von Maikold, das Schicksal hat uns heute zusammengeführt und wird uns wohl auch zwingen,

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Wally Lebka: Der tönende Sumpf. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1924, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_t%C3%B6nende_Sumpf.pdf/12&oldid=- (Version vom 31.7.2018)