Eucharius Rößlin: Der Swangern frawen vnd hebammen roszgarten | |
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Das ir die rosen brechent ab
Das got gefallen hab dar ab
Als ir nach disem betrübten leben
Für eüwer kind wolnt antwurt geben
Findt ir nutz vnd gute lere
Beger ich von eüch hie nit mere
Dann das mein werd in eren gedacht
Das ich den garten hab gemacht
Zu trost vnd freud weiplichen geschlecht
Noch weitrem lon ich doch nit vecht
Vnd ob den solichs nit wurdt gthon
So hoff ich doch von got den lon.
Nach dem vnd got der almechtig / mit seiner hohe vnentlichen weißheit / den menschen vß nicht geschaffen / yn zu besitzen ewige freud vnd seligkeit gnediglichen angesehen / Ist er im mit so grosser liebe geneigt / das er vß dem vberfluß seiner götlichen barmherzigkeit / so vil gnaden vnd gaben an yn geleit / So vyl vernunfft vnd sinn im verlugen / Den schatz seiner vnzalichen weißheit / so mamifaltiglich mittheilt / das der mensch mit rylicher hilff der ewigen weißheit / die grosse weite vnd breite der erden des mores vnd des lussres erfunden / die höhe vnd grösse der hymeln ermessen / vmbgangk des firmamentz / des gestirns / vnd der syben planeren vermerckt / der sonnen vnd auch des mons lauff / eygentlich gantz vnd gewyß vernommen hat Als dann seind dise hochgelert kunstrich natürlich meister / Galienus / Rasis / Augicenna / Auerrois vnd ander nit not all zu melden / so mit scharpffer vernumfft
Eucharius Rößlin: Der Swangern frawen vnd hebammen roszgarten. Steyner, Augsburg 1513, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Swangern_frawen_vnd_hebamme_n_roszgarte_n.pdf/18&oldid=- (Version vom 26.9.2024)