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So ein mensch würd alhie geboren
      Vff das die sel nit werd verloren
Wen die matery geschickt ist
      Vnd ir zum leben nicht gebüsst
So gündt ir got das edel leben
      Vnd thut ir bald ein sele geben.
Das ich dann scherz ein grosse gob
      Darumb sey im alzeit eer vnd loß
Nun seind wir offt nit wol bereit
      Was vns got gibt vß gütikeit
Das wirs verwarrlaßen alles gar
      Solchs grossen dings nit nemen war
Ich meyn die hebammen alle sampt
      Sie also gar kein wissen handt
Darzu durch ir hynlessigkeit
      Kind verderben weit vnd breit
Vnd handt so schlechte fleiß gethon
      Das sie mit ampt ein mort begont
      Vnd gibt man yn darzu den lon
Wenn es die muter selber dett
      Gar bald man sie vergraben hett
Lebendig / vnd ein solichen schad
      Strafft der keyser mit dem rad
So laßt man die vngestrafft hyngon
      Doch wart sie dort von gor denlon
Wenn in solches kind verdirbt
      Vnd on den heiligen tauff erstirbt
Die hebamm schuldig ist daran
      In gots gesicht muß ewig ston
Thur ir den hymel selbs beschliessen
      So sie das kind mag nymmer büssen
An diesem tod sie schuldig was
      Vnd kan nit mer widerbringen das

Empfohlene Zitierweise:
Eucharius Rößlin: Der Swangern frawen vnd hebammen roszgarten. Steyner, Augsburg 1513, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Swangern_frawen_vnd_hebamme_n_roszgarte_n.pdf/14&oldid=- (Version vom 10.3.2024)